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Starke Gelenke – Mit drei einfachen Bewegungsprogrammen

Starke Gelenke – Mit drei einfachen Bewegungsprogrammen

Bewegung ist neben einer medikamentösen Behandlung und der richtigen Ernährung einer der drei Grundpfeiler für gesunde Gelenke. Egal ob zur Vorbeugung oder zur Linderung von Gelenkbeschwerden, regelmäßige Bewegung ist unentbehrlich. Wir erklären Ihnen warum Bewegung so wichtig ist und präsentieren Ihnen drei gelenkschonende Bewegungsprogramme für den Alltag.

  

Warum unsere Gelenke Bewegung brauchen

Gelenkbeschwerden sorgen oft dafür, dass Betroffene bei jeder Bewegung unter Schmerzen leiden. Als automatische Reaktion darauf wird eine Schonhaltung eingenommen. Dabei gilt jedoch das Sprichwort „wer rastet, der rostet“. Insbesondere bei Gelenkbeschwerden sollte eine regelmäßige Bewegung nicht vernachlässigt werden. Denn Bewegung bringt insgesamt drei wesentliche Vorteile für unsere Gelenke mit sich. Zum einen wird der Gelenkknorpel so mit wichtigen Nährstoffen versorgt. Diese Aufgabe übernimmt die Gelenkflüssigkeit (“Schmiere“), da der Knorpel nicht an die Blutversorgung angeschlossen ist. So verteilt sich die Flüssigkeit bei jeder Bewegung im Gelenk und versorgt es mit wichtigen Nährstoffen – und transportiert gleichzeitig Abfallstoffe ab. Zum anderen beugt die Bewegung Übergewicht vor. Gelenkbeschwerden entstehen in der Regel durch eine zu hohe Belastung des Gelenks. Jedes Pfund weniger auf den Hüften entlastet es somit.

Der dritte Vorteil ist die Stärkung der Gelenke. In einigen Fällen entstehen Gelenkprobleme nicht durch die Abnutzung des Gelenks selber, sondern durch verspannte oder geschwächte Muskeln, Bänder und Sehnen rund um das Gelenk. Mit Bewegung können diese wieder gelockert oder gestärkt werden. Regelmäßige Bewegung ist für gesunde Gelenke also unverzichtbar. Doch nicht jede Bewegung hilft. Das entscheidende Stichwort lautet „gelenkschonende“ Bewegung.

 

Wann ist Bewegung „gelenkschonend“?

Unsere Gelenke sind komplexe aber auch fragile Konstrukte, die schnell überlastet und beschädigt werden können. Bewegung tut unseren Gelenken also nur gut und ist gelenkschonend, wenn sich die Belastung in Grenzen hält. So gibt es Sportarten, die von plötzlichen und ruckartigen Bewegungen geprägt sind und damit eine Herausforderung für unsere Gelenke darstellen. Beispiele dafür sind Fußball, Skifahren oder Kampfsportarten. Gelenkschonende Sportarten zeichnen sich vielmehr durch kontrollierte, regelmäßige und rhythmische Bewegungsabläufe aus. Dazu zählen beispielsweise Nordic Walking, Schwimmen und Fahrradfahren.

Welche Sportart sich jedoch bei Betroffenen von Gelenkbeschwerden empfiehlt, ist abhängig vom betroffenen Gelenk und dem Fortschritt der Erkrankung. Es sollte daher unbedingt ein Arzt konsultiert werden, bevor ein neuer Sport ausgeübt wird. Doch nicht jeder hat die Zeit und Energie, sich einer neuen Sportart zu widmen. Damit auch Sie Bewegung ohne großen Aufwand in Ihren Alltag einbauen können, haben wir drei einfache Bewegungsprogramme für Sie zusammengestellt.

 

Drei einfache Bewegungsprogramm für Zuhause

Die drei Programme bestehen aus Übungen zur Mobilisierung und zur Kräftigung der Gelenke und sind so konzipiert, dass für jedes Gelenk eine passende Übung zu finden ist. Suchen Sie sich die Übungen aus, die zu Ihnen passen oder stellen Sie sich Ihr eigenes individuelles Programm zusammen. Neben der Mobilisierung und Kräftigung spielen vor allem die Koordination und Dehnung der gelenkumgebenden Muskeln und Sehnen eine wichtige Rolle. Denn nur ein ausbalanciertes Gelenk kann zur Besserung der Beschwerden beitragen.

Wir empfehlen Ihnen, feste Tagesrituale für die Bewegungsprogramme einzurichten. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und ist die Bewegung erst einmal Teil Ihrer täglichen Routine, fällt es Ihnen leichter, am Ball zu bleiben.

 

Hier geht es zu den Bewegungsprogrammen:

 

Wichtiger Hinweis: Führen Sie die Übungen langsam und bewusst durch, denn hastige Bewegungen können eher Schaden anrichten als zu helfen. Und: Wenn Sie unsicher sind, ob Sie die Übungen gut vertragen, halten Sie vorab Rücksprache mit Ihrem Arzt. So kann zu einseitiges Training das Gelenk überlasten, Verspannungen auslösen oder eine Zerrung verursachen. 

Autor

Dr. Hari Sven Krishnan

Dr. Hari Sven Krishnan
Gelenkexperte und ehemaliger Chefapotheker

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