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Enzyme – Die innovative Therapie bei Gelenkentzündungen

Enzyme – Die innovative Therapie bei Gelenkentzündungen

Enzyme sind für unsere Gesundheit nicht wegzudenken, da sie eine zentrale Rolle in zahlreichen biochemischen Prozessen spielen. Lebenswichtige Funktionen, wie zum Beispiel die Verdauung oder das Immunsystem, sind von Enzymen abhängig. Diverse Studien offenbaren nun, dass Enzyme auch bei Gelenkbeschwerden helfen können.

  

Was sind Enzyme?

Enzyme sind Proteine, die als Bio-Katalysatoren in unserem Körper fungieren. Sie sind bei einer Vielzahl von biologischen Prozessen beteiligt, indem sie den Ablauf dieser Reaktionen regulieren und beschleunigen. Enzyme können verschiedene Aufgaben im Körper erfüllen, wie zum Beispiel die Verdauung von Nahrungsmitteln, die Umwandlung von Nährstoffen in Energie, die Herstellung von Hormonen und die Beseitigung von schädlichen Stoffen. Jedes Enzym hat einen spezifischen Namen, der oft auf die Reaktion oder das Substrat hinweist, an dem es beteiligt ist. Sogenannte Proteasen sind beispielsweise eine Gruppe von Enzymen, die andere Proteine abbauen und spalten können und somit für einen normalen Protein-Stoffwechsel notwendig sind.

 

Welche Enzyme sind die bekanntesten?

In der Natur existieren zahlreiche Enzyme. Oft wird zwischen pflanzlichen und tierischen Enzymen unterschieden. Zu den bekanntesten pflanzlichen Enzymen gehören Bromelain und Papain. Beide zählen zur Gruppe der Proteasen und helfen somit bei der Spaltung von Proteinen. Während Papain aus der Papaya gewonnen wird, ist Bromelain in der Schale und dem Stamm der Ananas enthalten. Tierische Enzyme befinden sich oft im Dünndarm oder der Bauchspeicheldrüse von Säugetieren (z.B. Schweinen). Bekannte Beispiele sind Trypsin und Laktase. Während Trypsin ebenfalls zur Gruppe der Proteasen gehört und Proteine spaltet, ist Laktase im Körper für den Abbau von Laktose, dem Zucker in Milchprodukten, verantwortlich. So ist eine Laktoseintoleranz darauf zurückzuführen, dass der Körper nicht genug Laktase produziert.

 

Wobei helfen Enzyme?

Enzyme helfen in vielen verschiedenen Bereichen und erfüllen wichtige Funktionen im Körper. Hier sind einige Bereiche, die Enzyme unterstützen:

    • Verdauung: Enzyme sind essentiell für die Verdauung von Nahrungsmitteln. Sie helfen dabei Kohlenhydrate, Fette und Proteine in kleinere Moleküle zu spalten, damit diese vom Körper aufgenommen werden können.
    • Stoffwechsel: Enzyme spielen eine entscheidende Rolle im Stoffwechselprozess. Sie helfen bei der Umwandlung von Nährstoffen in Energie. Enzyme sind auch an der Synthese von wichtigen Molekülen wie Hormonen, DNA und RNA beteiligt.
    • Entgiftung: Enzyme unterstützen den Körper bei der Entgiftung von schädlichen Substanzen. Sie können toxische Verbindungen wie Alkohol oder Medikamente abbauen und unschädlich machen. 
    • Immunsystem: Bestimmte Enzyme sind Teil des Immunsystems und tragen zur Abwehr von Krankheitserregern bei. Sie können Bakterien, Viren oder andere schädliche Mikroorganismen abtöten.
    • Reparatur und Regeneration: Enzyme sind auch an Reparatur- und Regenerationsprozessen im Körper beteiligt. Sie helfen bei der Beseitigung von beschädigten oder abgestorbenen Zellen und fördern die Heilung von Geweben.

             

            Helfen Enzyme auch bei Gelenkbeschwerden?

            Diverse Studien belegen, dass Enzyme auch bei Gelenkbeschwerden helfen können. Sie besitzen entzündungshemmende Eigenschaften und tragen somit dazu bei, die Entzündungen und Schmerzen in den Gelenken zu reduzieren. Dabei sollen insbesondere Proteasen wie Bromelain und Papain Gelenkbeschwerden lindern, indem sie Entzündungsmoleküle abbauen und den Heilungsprozess fördern. So wurde in Studien nachgewiesen, dass die Einnahme von proteolytischen Enzymen Gelenkschwellungen, -schmerzen und -steifheit signifikant verringern kann.1

            Noch effektiver soll laut einer aktuellen Studie aus dem Jahr 2022 die Kombination aus Proteasen mit dem Pflanzenstoff Rutin sein. Der Studie zufolge ist die Wirkung mit der Schmerzlinderung von herkömmlichen chemischen Schmerzmitteln vergleichbar. Der entscheidende Vorteil: Enzyme sind gut verträglich und damit auch für eine langfristige Behandlung, beispielsweise bei einer Arthrose, geeignet.2

             

            Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Enzyme für unsere Gesundheit unverzichtbar sind. Von der Verdauung bis hin zum Abbau schädlicher Substanzen, beschleunigen und regulieren sie diverse Prozesse in unserem Körper. So auch den Abbau entzündlicher Stoffe, weshalb sich Enzyme hervorragend zur Behandlung von Gelenkbeschwerden eignen. Dabei hat sich in einer aktuellen Studie vor allem die Kombination aus proteolytischen Enzymen (Proteasen) und Rutin als effektiv und gleichzeitig gut verträglich herausgestellt.

             

            1) Brien, S. et al. (2004). Bromelain as a Treatment for Osteoarthritis: a Review of Clinical Studies. Evidence-based complementary and alternative medicine. eCAM vol. 1,3: 251-257.
            2) Henrotin, Y. E. et al. (2022). Combination of Enzymes and Rutin to Manage Osteoarthritis Symptoms. Lessons from a Narrative Review of the Literature. Rheumatology and therapy vol. 9,5: 1305-1327.

            Autor

            Dr. Hari Sven Krishnan

            Dr. Hari Sven Krishnan
            Gelenkexperte und ehemaliger Chefapotheker

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