Unsere Gelenke sind ein komplexes Wunderwerk der Natur und bei fast jedem Bewegungsablauf beteiligt. Leider sind sie auch äußerst fragil und mit zunehmenden Alter sehen wir uns häufig mit Gelenkbeschwerden konfrontiert. Am häufigsten ist eine Arthrose, der fortlaufende Verschleiß der Gelenke, die Ursache. Die Medizin beschäftigt sich daher stetig mit der Suche nach möglichen Behandlungsmethoden. Eine bewährte Therapie, die schon seit Jahrzehnten erfolgreich angewendet wird, ist die Kombination der natürlichen Gelenkbestandteile Glucosamin und Chondroitin.
Was ist Glucosamin?
Glucosamin ist eine Aminozucker-Verbindung, die auf natürliche Weise in unseren Gelenken vorkommt. Es spielt eine wesentliche Rolle bei der Bildung und dem Erhalt von Knorpel- und Bindegewebe. Außerdem ist Glucosamin ein wichtiger Bestandteil der Gelenkflüssigkeit und trägt zur Schmierung der Gelenke bei. Mit zunehmendem Alter kann die Produktion von Glucosamin im Körper abnehmen, was zu einem Knorpelabbau und Gelenkbeschwerden führt.
Um dem entgegenzuwirken, kann Glucosamin in Form von Glucosaminsulfat eingenommen werden. Dieses wird meist aus Krebstieren gewonnen und ist für seine knorpelschützenden, entzündungshemmenden und schmerzlindernden Eigenschaften bekannt. Daher wird es oft zur Behandlung einer Arthrose empfohlen und eingesetzt. Diverse Studien konnten bestätigen, dass es dabei die Knorpelstruktur positiv beeinflusst, Schmerzen lindert und die Beweglichkeit verbessert.1
Was ist Chondroitin?
Chondroitin ist ein natürlich vorkommendes Polysaccharid und ebenfalls Bestandteil des Knorpelgewebes. Es ist für die Festigkeit und Elastizität des Knorpels verantwortlich. Chondroitin unterstützt die Aufrechterhaltung der Struktur des Gelenkknorpels und hilft, die Gelenke vor Abnutzung und Schäden zu bewahren. Ähnlich wie Glucosamin kann auch Chondroitin die Gelenkflüssigkeit erhöhen und so zur Schmierung der Gelenke beitragen.
Chondroitin kann dem Körper in Form von Chondroitinsulfat zugeführt werden. Dieses wird oft aus Rinder-, Hühner oder Haifischknorpeln gewonnen. In Studien wurde nachgewiesen, dass eine regelmäßige Einnahme Schmerzen lindern sowie der Verengung des Gelenkspalts entgegenwirken kann und somit die Gelenkfunktion verbessert.2
Die Kombination aus Glucosamin & Chondroitin
Da sowohl Glucosamin als auch Chondroitin wichtige Bestandteile unserer Gelenke sind, werden sie häufig kombiniert. Auf diese Weise können sich beide Gelenkstoffe ergänzen und es entsteht eine Synergie. Die Wirksamkeit der Kombinationstherapie konnte dabei in einer Vielzahl von Studien belegt werden. So verspürten Arthrose-Patienten nach einer langfristigen Einnahme weniger Schmerz und Entzündung, eine Reduktion der Verengung des Gelenkspalts sowie eine Verbesserung der Funktionalität und Lebensqualität.3
Die Wirksamkeit ist dabei abhängig von der Dosierung und Dauer der Anwendung. So wird eine Einnahme über 6 Monaten bei 1.500 mg Glucosamin und 800 mg Chondroitin empfohlen. Ein weiterer Vorteil ist, dass die beiden Gelenkbestandteile gut verträglich und damit für eine dauerhafte Anwendung geeignet sind. Aus diesem Grund wird die Therapie auch in den offiziellen ärztlichen Leilinien zur Behandlung einer Kniearthrose als verträgliche Alternative vorgeschlagen.4
Insgesamt wird deutlich, dass Glucosamin und Chondroitin eine wirksame und verträgliche Alternative zur Behandlung von Gelenkbeschwerden darstellen. Dabei empfiehlt sich vor allem die Einnahme beider Gelenkstoffe in Kombination. Langfristig kann so dem fortlaufenden Verschleiß der Gelenke entgegengewirkt, die Symptome gelindert und die Lebensqualität der Betroffenen gesteigert werden.
1) Veronese N, Demurtas J, Smith L, et al. (2020). Glucosamine sulphate: an umbrella review of health outcomes. Therapeutic Advances in Musculoskeletal Disease.12.
2) Honvo, G., Bruyère, O., Geerinck, A. et al. (2019). Efficacy of Chondroitin Sulfate in Patients with Knee Osteoarthritis: A Comprehensive Meta-Analysis Exploring Inconsistencies in Randomized, Placebo-Controlled Trials. Adv Ther 36: 1085–1099.
3) Hugo S. (2019). Chondroitinsulfat und Glucosamin bei Arthrose. Erfahrungsheilkunde; 68(03): 132-139.
4) Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie e.V. (DGOU) (2017). S2k-Leitlinie Gonarthrose.